Wie erwähnt lese ich die ganzen Harry Potter Bücher das erste Mal auf Englisch, nachdem ich sie mit 11-14 auf Deutsch las. Was mir dabei auffällig ist, dass die deutsche Übersetzung zwar in Ordnung war, aber der Englischen in einigem nachsteht. Ich wusste nicht, dass Rowling so viele Wortspiele benutzt! "Knockturn Alley"! I get it! "Nokturngasse" brannte sich zwar in meine Erinnerung, hat aber nur halb so viel Charme.
In diesem Buch fiel mir das erste Mal so richtig auf, wie Rowling winzige Spuren legt, teilweise in Wegwerf-Nebensätzen, die später noch zu wichtigen Ereignissen führen. Ein "Oh! Wow!" entfuhr mir, als alle am Anfang in einem großen Tohuwabohu The Burrow verlassen und vier Mal umgekehrt werden musste, weil jemand was vergessen hat. Unter anderem Ginny. Ihr Tagebuch. Wäre das nicht passiert, hätte die gesamte Handlung des Buches nicht stattfinden können. So ein Detail! So genial!
Die ersten beiden Bücher sind natürlich insgesamt noch sehr seicht. Charaktere werden eingeführt, die Welt wird geschliffen, das Fundament wird gelegt. Niemand stirbt. Trotzdem hat man sich im ersten Buch schon so sehr in die Welt eingefunden, dass sich das zweite Bereits anfühlt als würde man nach Hause kommen.
Man bekommt außerdem die ersten Informationen zu Voldemorts Backstory, die dann erst im sechsten Buch weiter aufgegriffen wird. Damals, als Teenager, lag so viel Zeit zwischen den Büchern, dass ich all diese Zusammenhänge nicht wirklich wertschätzen konnte. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass ich dieses Mal mehr Spaß an den Büchern habe, als damals. Und mit 12 habe ich sie bereits geliebt.
Dabei hilft auch, dass ich massig Details vergessen hatte und diese mir gerade fast am meisten Freude bereiten.